Schriftgröße  + A -
Samtgemeinde Heeseberg

Erneuerbare Energien und Wärmeversorgung

www.klimaschutz.de/kommunalrichtlinie

 

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz fördert in Zusammenarbeit mit der Zukunft-Umwelt-Gesellschaft (ZUG) gGmbH die Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung für die Samtgemeinde Heeseberg (Förderkennzeichen 67K26604) zu 100 % (Maximalbetrag 116.075 €). Der Bewilligungsbescheid gilt für den Zeitraum vom 01.03.2024 - 28.02.2025.

Die Wärmeplanung wird von der Wärmeschmiede GmbH mit dem Ziel der Entwicklung eines kommunalen Wärmeplans als Basis einer Strategie für die langfristig CO2-neutrale Wärmeversorgung des Gebietes der Samtgemeinde Heeseberg durchgeführt.

Einladung zur ersten Informationsveranstaltung zur kommunalen Wärmeplanung der Samtgemeinde Heeseberg 26.11.2024

Erste Ergebnisse der kommunalen Wärmeplanung: Die Bestandsanalyse zeigt den Handlungsbedarf

Die Samtgemeinde hat die Bestandsanalyse im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung erfolgreich abgeschlossen. Diese Analyse gibt uns ein klares Bild davon, wie unsere Wärmeversorgung aktuell aussieht, wie viel Wärme wir benötigen und wie diese bereitgestellt wird. Die Ergebnisse helfen uns zu erkennen, wo es Handlungsbedarf und Spielraum für Veränderungen in der zukünftigen Wärmeversorgung gibt.

Wärmebedarfe

Um den Wärmebedarf zu ermitteln, haben wir anhand von Daten die Wärmebedarfe pro Baublock errechnet. Ein Baublock umfasst dabei die Werte für fünf Gebäude, um keine Rückschlüsse auf ein Einzelgebäude zuzulassen und so dem Datenschutz gerecht zu werden. Der Wärmebedarf beinhaltet sowohl das Heizen als auch die Warmwasseraufbereitung. Die Wärmebedarfe in unserer Gemeinde, illustriert durch die Grafik der der Wärmebedarfe, liegen zusammengefasst im mittleren bis hohen Bereich. Mithilfe der Wärmebedarfe können wir nun einschätzen, dass in der Samtgemeinde große Potenziale und Handlungsbedarfe für Einsparungen im Wärmeverbrauch vorliegen und welche Bereiche in Zukunft zuerst angegangen werden sollten.

 

Heizungsarten

Ein weiterer wichtiger Teil der Bestandsanalyse war die Untersuchung der vorherrschenden Heizungsarten in unserer Samtgemeinde. Es wurde festgestellt, dass knapp 80% der vorhandenen Heizsysteme auf fossile Brennstoffe angewiesen sind (siehe Grafik der Verteilung der Heizsysteme). Dieser hohe Anteil zeigt neben den eher hohen Wärmebedarfen einen weiteren dringenden Handlungsbedarf auf, um eine nachhaltige und treibhausneutrale Wärmeversorgung, wie gesetzlich für das Jahr 2045 vorgeschrieben, zu gewährleisten.

 

Nächste Schritte

Die durchgeführte Bestandsanalyse ist der erste Schritt der kommunalen Wärmeplanung und zeigt die aktuelle Situation auf. Sie verdeutlicht auch die Handlungsbedarfe. Im nächsten Schritt, der Potentialanalyse, untersuchen wir die Möglichkeiten, die Bedarfe unserer Samtgemeinde mit erneuerbaren Energien und Abwärme zu decken. Die Ergebnisse dieser und auch folgender Phasen der Wärmeplanung (siehe Prozessbild) werden wir hier veröffentlichen.

 

Grafik Wärmebedarf

Grafik Überwiegendes Heizsystem

Grafik Prozessbild

Die Herausforderungen der fossilen Wärmeversorgung und die kommunale Wärmeplanung

Unsere Gemeinde deckt ihren Wärmebedarf derzeit überwiegend durch fossile Energieträger wie Erdgas und Heizöl. Diese Abhängigkeit stellt uns vor ernsthafte Herausforderungen, die sowohl unsere Gegenwart als auch die Zukunft betreffen. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, hat der Gesetzgeber die verpflichtende Wärmeplanung eingeführt, um nachhaltige Potenziale der Wärmeversorgung zu identifizieren.

 

Kostensteigerungen und wirtschaftliche Belastung

Die Preise für fossile Brennstoffe sind kontinuierlich gestiegen und schwanken stark, was die Haushalte in unserer Gemeinde erheblich belastet. Viele Familien kämpfen mit steigenden Heizkosten, was zu finanziellen Engpässen führen kann.

 

Umweltbelastung und gesetzliche Vorgaben

Der Einsatz fossiler Energieträger verursacht erhebliche Umweltbelastungen und verändert Ökosysteme und damit unsere Lebensgrundlage. Um den gesetzlichen Vorgaben zur Reduzierung dieser Belastungen gerecht zu werden, müssen alternative Energiequellen genutzt werden.

 

Der Weg zur langfristigen Energiesicherheit

Mit der kommunalen Wärmeplanung legt der Bund zusammen mit den Kommunen eine solide planerische Basis für die gesetzlich vorgeschriebene Neuausrichtung der Wärmeversorgung bis 2045 und denkt die praktische Umsetzung frühzeitig mit. Als strategisches Planungsinstrument ist die kommunale Wärmeplanung damit der erste Schritt hin zu einem verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien wie Solar- und Windkraft, Geothermie und Biomasse in der Wärmeversorgung. Dies führt zu einer größeren Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen und bietet weitere ökologische, aber vor allem wirtschaftliche Vorteile:

  • Schaffung lokaler Arbeitsplätze: Der Ausbau erneuerbarer Energien und Energieeffizienzmaßnahmen schafft neue Arbeitsplätze in unserer Gemeinde.
  • Stärkung der regionalen Wertschöpfung: Die Nutzung lokaler Ressourcen und Technologien stärkt die lokale Wirtschaft.
  • Stabilisierung der Energiekosten: Erneuerbare Energien sind weniger anfällig für Preisschwankungen und bieten langfristig stabile und perspektivisch günstigere Energiepreise.

 

Aktueller Status der Wärmeplanung

Derzeit befinden wir uns in der Bestandsanalyse der Wärmeplanung (siehe Prozessabbildung der Wärmeplanung). Dabei werden die aktuellen Wärmebedarfe und vorhandenen Wärmequellen unserer Gemeinde erfasst und räumlich dargestellt. Ziel ist es, den Ist-Zustand der Wärmeversorgung besser zu verstehen und die zukünftige Wärmeversorgung gezielt zu planen und zu optimieren. Über den weiteren Verlauf der Wärmeplanung werden wir Sie kontinuierlich informieren und an entscheidenden Stellen Möglichkeiten zur Mitwirkung bieten.

 

Fazit

Die Umstellung auf eine nachhaltige Wärmeversorgung durch eine gezielte Wärmewende und umfassende kommunale Wärmeplanung ist nicht nur gesetzlich verpflichtend und notwendig, um eine lebenswerte Zukunft auch für unsere Kinder und Enkel zu sichern. Sie bietet auch die Chance, die Lebensqualität in unserer Gemeinde zu verbessern und die wirtschaftliche Belastung der Haushalte zu reduzieren. Wir werben dafür, diesen Weg entschlossen und gemeinsam zu gehen.

Prozessbild Wärmeplanung Samtgemeinde Heeseberg

Startschuss für die kommunale Wärmeplanung in Heeseberg. Die Samtgemeinde rechnet mit Ergebnissen im Frühling.

Bei der regenerativen Stromerzeugung hat die Samtgemeinde Heeseberg bereits vorgelegt. Nun wird geprüft, wie auch die Wärmeversorgung ohne fossile Brennstoffe gelingen kann. Planungsgrundlage dafür ist die kommunale Wärmeplanung, die bis Mitte 2028 für alle Gemeinden mit weniger als 100.000 Einwohnern verpflichtend ist. Als eine der ersten Kommunen im Landkreis Helmstedt startet die Samtgemeinde nun gemeinsam mit dem Dienstleister Wärmeschmiede den Prozess zur Erstellung der Wärmeplanung. Bereits Ende des Jahres wollen die Projektpartner erste Ergebnisse präsentieren, im Frühjahr 2025 soll die Wärmeplanung abgeschlossen sein.

Der Samtgemeindebürgermeister Philipp Ralphs sagt: „Die kommunale Wärmeplanung ist für die Bürgerinnen und Bürger am Heeseberg ein wichtiges Werkzeug, um auch in Zukunft Sicherheit für eine nachhaltige und dauerhaft bezahlbare Wärmeversorgung in den eigenen vier Wänden haben zu können. Der Wärmeplan soll uns aufzeigen, welche Ortschaften und welche Bereiche für welche Technologien besonders geeignet sind.“

Bis zur Veröffentlichung der Ergebnisse sind jedoch noch einige Planungsschritte notwendig. Die kommunale Wärmeplanung erfolgt in einer Art Stufenmodell. Zunächst wird eine Bestandsanalyse durchgeführt. Dabei werden anhand vorhandener Gebäudedaten der aktuelle Wärmebedarf, die eingesetzten Energieträger, die vorhandenen Heizungsanlagen sowie die Energieinfrastruktur ermittelt. Auf dieser Basis entwickelt die Samtgemeinde gemeinsam mit der Wärmeschmiede einen so genannten digitalen Zwilling. Als Datengrundlage wird insbesondere auf die Wärmebedarfskarte der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN) zurückgegriffen und verschiedene Akteure wie lokale Unternehmen direkt befragt.

Anschließend wird geprüft, welche Versorgungstechnologien auf Basis erneuerbarer Energien oder nutzbarer Abwärme für die Wärmeversorgung zur Verfügung stehen. Dies können beispielsweise grüne Wärmenetze oder Technologien mit Solarthermie, Geothermie, Umweltwärme, Biomasse oder grüne Gase sein.

Die Akteure, die einen wesentlichen Einfluss auf die zukünftige Wärmeversorgung haben, werden aktiv in den Planungsprozess eingebunden. Darüber hinaus hat jeder die Möglichkeit, Hinweise und Anregungen zur Wärmeplanung einzubringen.

Die eigentliche Einteilung der Gemeinde in potenzielle Wärmeversorgungsgebiete erfolgt nach Auswertung aller Ergebnisse. Abschließend wird eine Strategie mit Maßnahmenplan entwickelt, die aufzeigt, wie es in Sachen Wärmeversorgung für Alle in Heeseberg weitergeht.

 

Über die Wärmeschmiede

Die Wärmeschmiede ist auf Beratungsdienstleistungen für die Energie- und Wärmewende, insbesondere für die kommunale Wärmeplanung spezialisiert. Aufgrund unserer Planungskompetenz, Leidenschaft und regionalen Verbundenheit sind wir ein idealer Partner für Städte und Kommunen, die den Weg in eine nachhaltige und klimafreundliche Zukunft beschreiten möchten. Dabei stehen wir für umsetzungsorientierte Wärmepläne, die wir auf Basis unserer jahrelangen Projektplanungserfahrung für Kommunen erstellen. Hierfür erarbeiten wir konkrete und realistische Maßnahmen zur Realisierung der zukünftigen Versorgungsoptionen in den Kommunen.

Das Energiekonzept der Samtgemeinde Heeseberg nimmt Formen an.

Im Juni letzten Jahres hat die Samtgemeinde Heeseberg den Zuwendungsantrag zur Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung gestellt. Nach Erhalt des Zuwendungsbescheides am 15. Februar 2024 hat der Samtgemeinderat beschlossen, die Ausschreibung der Planungsleistungen mit dem Ziel der Umsetzung kommunalen Wärmeplanung durchzuführen. Die Förderung beträgt 100% der Ausgaben bei einem Höchstbetrag von 116.075 €.

Gemäß dem Gesetz für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze werden Städte und Gemeindegebiete unter 100.000 Einwohner dazu verpflichtet, bis zum 30. Juni 2028 Wärmepläne zu erstellen und diese im Turnus von fünf Jahren fortzuschreiben.

Bei der Wärmeplanung kommt es auf das Zusammenspiel der wichtigsten Akteure an und dies bildet die Grundlage für die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung als größte Herausforderung zum Erreichen der Klimaneutralität. Erst nach Fertigstellung der Wärmeplanung erfolgt die Detailplanung in den Quartieren und Dörfern für ihre zukünftige Wärmeversorgung.

Über den aktuellen Stand und die jeweiligen Neuerungen zum Energiekonzept informiert die Samtgemeinde Heeseberg weiter regelmäßig.

© 2024 · Samtgemeinde Heeseberg · Datenschutz · Impressum · Sitemap